KÖNIGSBERG IS DEAD

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PRESSE

Man darf ein schwieriges Thema locker angehen, wenn der Informationsfluss darźber nicht versiegt. Kšnigsberg Is Dead ist eines der wenigen gelungenen Beispiele dieser Sorte. (...) Eine unverkrampfte, dennoch weitsichtige Darstellung der Geschichte Kšnigsbergs bis 1945, kontrastiert mit Meinungen aus dem heutigen Kaliningrad.
Sźddeutsche Zeitung (sueddeutsche.de) zum Dokfest Mźnchen 2005

K…NIGSGRAD, KALININBERG
Von vielfŠltigem Archivmaterial illustriert und mit ansprechenden visuellen Effekten gewźrzt, erzŠhlen Max Zeitler und Gilbert BarillŽ die Geschichte vom ehemaligen Kšnigsberg, dem heutigen Kaliningrad. Dabei vermitteln animierte Elchfiguren oder das Morphing von Stadt-plŠnen eine ironische Distanz zur Geschichte und erden das emotional besetzte Thema. Zeitler und BarillŽ thematisieren den sowjetischen Gro§angriff auf Kšnigsberg im zweiten Weltkrieg ebenso wie die Probleme zwischen Menschenhandel und Tuberkulose im heutigen Kaliningrad oder den Ressentiments einiger Preu§en, die Ende der 40er Jahre ausgewiesen wurden. "Kšnigsberg is DeadŇ befragt Zeitzeugen, Wissenschaftler und Menschen, die heute in der Stadt wohnen. In der Dokumentation sind Šhnliche Aussagen verschiedener Befragter unmittelbar hinter-einander geschnitten. Dadurch źberprźft sich das Gesagte wie von selbst und macht gleichzeitig sensibel fźr die feinen Unterschiede.
Hessische /NiedersŠchsische Allgemeine, 13. 11. 2004

(...) Auch "Kšnigsberg is Dead" von dem deutsch-franzšsischen Regieduo Max & Gilbert zeigt einen Kulminationsort. Am Beispiel der russischen Stadt Kaliningrad machen sich die Filmemacher in ihrem experimentell angelegten Werk auf die Suche nach den geschichtlichen Mythen und Projektionen von Deutschen und Russen, die sich mit diesem Ort am Rande Europas verbinden. Sie konfrontieren den Revisionismus soge-nannter deutscher Vertriebener mit dem Zynismus junger Russen und rekonstruieren die geschichtlichen Ereignisse mit Hilfe von Animationen oder Spielfilmsequenzen, beispielsweise aus Sergej Eisensteins "Alexander Nevsky".
aus: "Der Ort des Dokumentarfilms: Ost-West-Begegnungen in Leipzig" von Tobias Ebbrecht, vulgo.net, Nov. 2004

(...) GESCHICHTE ALS SPIELPLATZ
In "Kšnigsberg is Dead", der in Leipzig im deutschen Wettbewerb lief, gibt es gar keine Geschichte mehr, sondern nur noch geschichtliche Mythen. Das deutsch-franzšsische Regieduo Max Ferdinand Zeitler und Gilbert BarrilŽ wenden sich in ihrem experimentellen Dokumentarfilm der ehemals ostpreu§ischen und heute russischen Stadt Kaliningrad als Kulminationsort von geschichtlichen Ereignissen an der Grenze Europas zu. Sie konfrontieren die revisionistischen Mythen selbsternannter deutscher Vertriebener mit dem Zynismus junger Russen in Kaliningrad. Da wird der revanchistisch gemeinte Ausruf "Kšnigsberg war einmal eine schšne Stadt" in mehrfacher Wiederholung zum satirischen "Vertrie-benenrap". Die diplomatische Sprache des bayrischen MinisterprŠsi-denten Stoiber auf dem "Ostpreu§entag" entpuppt sich in direkter Gegenźberstellung nur in Nuancen als verschieden von den Parolen der "Vertriebenenpolitiker". Ein alter Mann schnaubt wźtend in die Kamera: "Solange Kšnigsberg so aussieht, kšnnen die es ruhig Kaliningrad nennen." Die sowjetische Belagerung Kšnigsbergs wird mit Ausschnitten aus Sergej Eisensteins "Alexander Nevsky" illustriert. Nationalsozialis-mus und Zweiter Weltkrieg spielen in "Kšnigsberg is Dead" als geschicht-liche Ereignisse nur noch eine untergeordnete Rolle. Sie sind zum Montagematerial geworden, das sich jedoch grundsŠtzlich abhebt von der Welle aktueller Reisefilme in die ehemaligen deutschen "Ostgebiete" wie beispielsweise dem Film "Kurische Nehrung" von Volker Koepp, dem in Leipzig die Retrospektive gewidmet war.
REKONSTRUKTION, DEKONSTRUKTION UND NEUERFINDUNG
WŠhrend Christian Bauer (in The Ritchie Boys, 2004) ein Stźck nicht-erzŠhlter Geschichte des Zweiten Weltkriegs, in dem die zentralen Erfahrungen von erzwungener Flucht, Vernichtung und Kampf gegen den deutschen Faschismus kulminieren, rekonstruiert, bietet sich die Geschichte fźr Max & Gilbert als Spielplatz zur Dekonstruktion von Geschichtsmythen an, die das Fortleben der Geschichte in die Gegen-wart aber allenfalls andeuten, nicht verdeutlichen kann. (...)
aus "UnerzŠhlte Geschichten und virtuelle Geschichte"
von Tobias Ebbrecht, Die Jźdische, 27. 10. 2004

Ein Film von Max Zeitler und Gilbert BarillŽ und das Produkt ihres beklommenen Gefźhls! Aus dem ursprźnglichen Konzept einen ganz anderen Film źber Kšnigsberg zu drehen, trat diese so called "Punk Lounge Documentary" ins Leben. Ein 73minźter bestehend aus alten alliierten Propaganda-streifen, klassischen Ausschnitten aus Eisen-steins "Alexander Newskij", verwackelten Fahrtaufnahmen und Inter-viewsituationen. Dazu mischt sich in abstrusester Weise der Klang schwerer Klassik und die beseelte "Hey Joe" Interpretation von den "Music Machines" mit den rauschenden Frontberichten eines alles źberschattenden Krieges. Manchmal wirkt es als hŠtte das 3-Tage-Visum fźr die Enklave "Kaliningradskaja oblast" nicht ausgereicht, um diese komplexe Geschichte vor Ort zu erzŠhlen und der Verdacht auf schlichte Willkźr bei den Unmengen Archivmaterials, weicht nur lang-sam den Argumentationen der Regisseure. Aber trotz aller Kritik ist "Kšnigsberg is Dead" eine ungewohnt 'frische' Produktion, die es so, źber diese Region mit all ihrer historischen Bedeutung und Mythologie noch nicht gegeben hat.
Stefan Banas, movie-college.de zum Dokfest Mźnchen 2005

Einen wichtigen Schritt in Sachen D-Cinema geht das Festival mit der Teilnahme am digitalen Kinoprojekt European DocuZone. Einen Schwer- punkt des diesjŠhrigen Dokfests bildet das Thema Osteuropa. In zwei Programmen zeigt das Mediawave Festival Gyšr (Ungarn) einen Quer- schnitt des einheimischen Filmschaf-fens. Den Fokus auf die Situation im Osten richten darźber hinaus BeitrŠge wie zum Beispiel "Kšnigsberg is Dead" źber die russische Enklave Kaliningrad oder "89 Millimeter" źber das Erwachsenwerden in Wei§russland.
Blickpunkt:Film 01.11.04
Darźber hinaus erfreuten sich die Filme, die junge Menschen in Osteuropa portrŠtieren, wie der mit einer lobenden ErwŠhnung bedachte "89 Millimeter" von Sebastian Heinzel oder "Kšnigsberg is Dead" von Max & Gilbert, gro§er Beliebtheit. Blickpunkt:Film 22.11.04

(...) Unterhaltsam, grźndlich recherchiert der Exkurs in deutsch-russischer Geschichte, "Kšnigsberg is DeadŇ, der jungen Filmemacher Max Zeitler und Gilbert BarillŽ. Rasant, mitunter ironisch montiert schlagen sie einen Bogen vom Deutschen Ritterorden zur jetzigen russischen Enklave Kaliningrad, verknźpfen Sequenzen aus Eisensteins "Alexander Newski" mit Aufnahmen aus NS-Vergangenheit und Zweitem Weltkrieg, Reden auf westdeutschen Vertriebenentreffen mit Erinnerungen heutiger Bewohner. ( )
aus: "Kein Mangel an Themen im Dokumanterfilm" von Heinz Kersten, Neue Zźrcher Zeitung, 29. Oktober 2005

K…NIGSBERG IS DEAD
Der experimentelle Streifen "Kšnigsberg is Dead" von Max Ferdinand Zeitler und Gilbert BarrilŽ geht der Zerstšrung der Stadt im Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung ihrer deutschen Bewohner nach - auf Grundlage von Erinnerungen von Zeitzeugen, angereichert mit Unmengen von Archivmaterial und analysiert von Wissenschaftlern aus Deutschland und Kaliningrad. "Kšnigsberg is Dead" lotet die Mšglichkeiten des Genres aus, man merkt allerdings, beispielsweise am Schnitt, dass Max Ferdinand Zeitler und Gilbert BarrilŽ zunŠchst eigentlich einen Film źber eine Kšnigsberger Punkband machen wollten.
aus "SpŠtlese" von Stefan Ruwoldt, www.mdr.de/kultur/film/1656353.html